Buchpräsentation und Ausstellungseröffnung in Klötze zu Leben und Werk des jüdischen Chemikers Prof. Dr. Adolph Frank (1834-1916)

20.06.2016 -  

Absolventen des Fachbereichs Geschichte – Ulrike Krauße (BA) und Steffen Dobin (BA , z.Z. im Masterstudiengang am Fachbereich Geschichte der OvGU) haben ihre Forschung zu Leben und Werk des jüdischen Chemikers Prof. Dr. Adolph Frank (1834-1916) mit der Veröffentlichung einer biografischen Studie und der Erarbeitung einer Ausstellung erfolgreich abgeschlossen.

Prof. Dr. Adolph Frank wurde am 20. Januar 1834 als Sohn jüdischer Eltern in Klötze geboren. Nach einer Lehre als Apotheker begann er in Staßfurt seine bemerkenswerte berufliche Laufbahn innerhalb der Agrarchemie. Die Entwicklung und Einführung der bis heute verwendeten Kali- und Kalkstickstoffdüngemittel, die Erschließung von Moor- und Ödlandflächen für den Ackerbau und die Möglichkeit der Massenproduktion von Brom, gehen auf Frank zurück. Ferner entdeckte er, dass Biere in braunen Glasflaschen besser vor Lichteinwirkungen geschützt sind, als in grünen. Aber auch zur Entwicklung der deutschen Cellulose-Industrie und zur Produktionssteigerung von Leuchtgas trug er maßgeblich bei. Adolph Frank starb am 30. Mai 1916 in Charlottenburg und wurde auch dort beigesetzt.

Auf Grund seiner jüdischen Herkunft wurde das Lebenswerk des Forschers und Unternehmers nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten verschwiegen und auch später nur punktuell wieder beleuchtet. Daher war es das Ziel, die Person Adolph Frank sowie sein Wirken als Chemiker und Unternehmer zu würdigen. Aus Anlass des 100. Geburtstages von Prof. Frank fand am 29. Mai 2016 in Klötze im Beisein der Nachfahren aus den Vereinigten Staaten und aus Großbritannien die feierliche Präsentation der Publikation und die Eröffnung einer Ausstellung statt.

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