Hochwasser im Archiv – Vortrag zum Thema „Von Überschwemmung und großer Wassernot – Elbehochwasser in historischer Perspektive“ im Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt

12.08.2014 -  

Am Dienstag, den 12. Aug. 2014 um 18. 30 Uhr wird Frau Stefanie Fabian, Historikerin an der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg, im Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt in Magdeburg einen Vortrag zu den historischen Hochwassern des 19. Jahrhunderts halten. Der Vortrag beschreibt anschaulich, wie sehr das Thema die Menschen über die Jahrhunderte bewegt hat, welche Maßnahmen sie ergriffen haben, um sich davor zu schützen, und wie sie Katastrophenfall reagiert haben. Konkret im Mittelpunkt steht die beiden Extrem-Hochwasser der Jahre 1845 und 1876, insbesondere im Elbe-Saale-Winkel. Wie 2013 war auch damals der Bereich des Zusammenflusses von Elbe und Saale besonders bedroht, mit Auswirkungen bis auf die Stadt Magdeburg.

Der Vortrag ist Teil des Rahmenprogramms der aktuellen Ausstellung des Landeshauptarchivs „Leben mit der Elbe. Hochwasser(schutz) in Magdeburg und Umgebung“, die im März 2014 zum Tag der Archive ebenfalls mit einem Vortrag eröffnet wurde. Die Ausstellung wurde seither noch einmal gestalterisch und inhaltlich überarbeitet und wird am 12. August mit dem Vortrag von Frau Fabian in der neuen Fassung vorgestellt.

Die Ausstellung zeigt anhand von ausgewählten Exponaten die Hochwassersituation an der Elbe bei Magdeburg vom Mittelalter bis 2002, denn auch in früheren Jahrhunderten mussten sich die an der Elbe lebenden Menschen mit dem Phänomen Hochwasser auseinandersetzen, sei es im vorbeugenden Schutz, sei es im Kampf gegen die Wassermassen oder bei der Beseitigung der Schäden. Verregnete Sommermonate, Eisschollen in kalten Wintern oder die beginnende Frühjahrseisschmelze ließen erhebliche Beschädigungen an Brücken und Uferbefestigungen entstehen und stellten eine große Bedrohung dar. Der Hochwasserschutz beschäftigte deshalb die Elbanrainer seit den ersten dokumentierten Flutkatastrophen des Mittelalters ungemein. Zahlreiche Quellen im Landeshauptarchiv, insbesondere Karten, aber auch Akten und Urkun-den, zeugen davon. Das älteste Stück ist eine Urkunde von 1317, in der der Erzbischof von Magdeburg zu Spenden für das durch ein Hochwas-ser beschädigte Stift Aken aufruft. Eine andere Vitrine befasst sich mit dem Bau des Pretziener Wehrs, das nicht nur bis heute einen wichtigen Teil des Hochwasserschutzes der Stadt Magdeburg darstellt, sondern gerade erst für 2015 zum „Wahrzeichen der Ingenieursbaukunst“ gewählt worden ist.

Der Vortrag findet am 12. August 2014, um 18.30 Uhr im Vortragssaal des Landeshauptarchivs Sachsen-Anhalt, Brückstraße 2, statt. Die Ausstellung ist bis Anfang Oktober montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr (mittwochs bis 19 Uhr) ebenfalls dort zu besichtigen. Der Eintritt ist frei.

Kontakt: Dr. Wilhelm Klare

Brückstraße 2, 39114 Magdeburg

(0391) 59806-0

poststelle@lha.mi.sachsen-anhalt.de

 

 

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