Die (Schneeball-) Schlacht am Welfesholz - Exkursionsbericht

17.02.2015 -  

Am 30. Januar 2015 begaben sich 21 StudentInnen und SeniorenstudentInnen zusammen mit Herrn Prof. Dr. Stephan Freund und Herrn Warnke auf Spurensuche der mittelalterlichen Geschichte nach Welfesholz, Goslar und auf die Harzburg. Obwohl der Aufmerksamkeit doch eher zuträglich, fehlten die beiden beliebtesten Exkursionsteilnehmer und bekannten Hanuta-Verteiler: Die Söhne von Herrn Freund. 

Um acht Uhr in der Früh ging es am ZOB in Magdeburg los. Wenn auch verschlafen trudelten alle pünktlich ein und das erste Ziel – Welfesholz – konnte angesteuert werden.
Auch die erste Überraschung ließ nicht lange auf sich warten: Wie Herr Freund bereits im Bus ankündigte, wurden wir von Baron von Stromberg höchst persönlich empfangen und auf das Schlachtfeld geführt. Der Baron, dessen Familie seit Generationen im Örtchen Welfesholz angesiedelt war, wurde in DDR-Zeiten enteignet und die Familie ging in den Westen. Erst in den Neunzigern gelang es dem Baron von Stromberg einen Teil des Familienbesitzes zurückzukaufen und die Erinnerungskultur um die Schlacht zu fördern und lebendig zu halten. Diese Aufarbeitung des historischen Themas fand mit dem 900. Jubiläum und der damit einhergehenden Eröffnung des Gedenkortes einen Höhepunkt am 11. Februar 2015. 

Trotz kurzer Entfernung ging es mit dem Bus zum Ort des Geschehens, einem Feld unweit des heutigen Dorfes. Durch Schnee kämpften sich sowohl die Teilnehmer der Exkursion als auch die Kämpfer im Jahr 1115. Frierend und verschneit wurde zu damaligen Wetterbedingungen das Schlachtfeld und die Gedenkstätte besichtigt. In Zusammenhang mit dem Jubiläum ist auch das Museum im Tauben- bzw. Brunnenhaus, welches wir nach der Rückfahrt in den Ort besichtigen konnten, einen willkommenen Abstecher wert. Die anschließende Stärkung im Tagungssaal aus Mett-/Leberwurstbrötchen und Kaffee war zwar nicht eingeplant, wurde aber von den Teilnehmern dankend angenommen. 

Weiter ging die Fahrt nach Goslar, wo wir – die zweite Überraschung – in der Kaiserpfalz von einem promovierten Mittelalterhistoriker empfangen und durch den Kaisersaal geführt wurden. Dieser nahm uns mit auf eine Reise von Karl dem Großen über Friedrich Barbarossa bis hin zum zweiten Kaiserreich im 19. Jahrhundert, dargestellt in den Gemälden von Hermann Wislicenus. Einen krönenden Abschluss bildete hier die Besichtigung der von Möchsgesängen beschallten achteckigen Kapelle, die mit der Beherbergung des bestatteten Herzens Heinrichs III. einen schauerlich-erhabenen
machte. Eine kurze Besichtigung des Museums und der Außenanlage rundete den Besuch ab. Alle wappneten sich innerlich schon auf den Aufstieg auf die verschneite Harzburg, als Herr Freund die dritte Überraschung des Tages verkündete. Aus Zeitgründen mussten wir mit der Seilbahn nach oben fahren. Dies trübte die Stimmung jedoch nicht: Oben angekommen genossen alle den beeindruckenden Ausblick und die Studenten lieferten sich eine Schneeballschlacht auf dem Gelände. Trotz der vielen Eindrücke des anstrengenden Tages fanden einige noch die Kraft den Abstieg zu Fuß zu meistern, um sich der Höhe und der Uneinnehmbarkeit der Burg bewusst zu werden. Auf der Heimfahrt wurde die weitere Abendplanung diskutiert: Handball- / Fußballgucken und Essen waren dabei die beliebtesten Themen. 

Vielen Dank Herr Freund für diesen tollen, gelungenen und erkenntnisreichen Ausflug. 

Friederike Holst, Larissa Ruhr

Letzte Änderung: 01.11.2021 - Ansprechpartner: Stephan Freund