Vortrag: "1968 und die Frauen. Entwicklungen und Zusammenhänge zwischen 68er-Bewegung und Zweiter (Neuer) Frauenbewegung"

Vortrag im Rahmen des Programms des Seniorenstudiums der Otto-von-Guericke-Universität für das Wintersemester 2024

Prof. Dr. Eva Labouvie, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

7. Januar 2025, 13.15-14.45 Uhr, Geb. 40 (Raum wird noch bekannt gegeben)

Der Vortrag setzt den Fokus auf die weiblichen Seite der 1968er-Bewegung und nimmt damit zugleich die Entstehung der Neuen/Zweiten Frauenbewegung mit in den Blick. Denn auch die Frauenbewegung entwickelte sich, ebenso wie andere Protestbewegungen, aus der 68er-Bewegung, um wie diese zu einem Teil der Studentenbewegung und ab den beginnenden 1970er Jahren schließlich zur internationalen Massenbewegung zu werden. Doch findet man in kaum einer wissenschaftlichen Gesamtdarstellung zu den 68ern ein Kapitel zur Frauenbewegung, obwohl es die Studentinnen an den europäischen und amerikanischen Universitäten 1968 waren, die diese Neue Frauenbewegung ins Leben riefen. In der BRD hatte sich ihr Anteil in den 60er Jahren bis 1968 von 21 auf 30% gesteigert; im europäischen Vergleich lag der Durchschnitt bei immerhin 40% (heutiger bundesdeutscher Durchschnitt 49 %, in den MINT-Fächern knapp 30%). Wo, so fragt der Vortrag kritisch, waren nun all diese Frauen? Er fragt weiter, warum die Erinnerung an „die 68er" bis heute eindeutig von den männlichen „Revolutionären" geprägt ist, nach der Verdrängung der Frauen aus der Geschichte von 1968 wie nach der Negierung der Masse an Studentinnen und anderen Frauen, die sich politisch aktiv 1968 für eine Neuordnung der Gesellschaft und der Geschlechterverhältnisse einsetzten.

Letzte Änderung: 08.10.2024 - Ansprechpartner: Webmaster